Rechtsanwaltsgehilfe & Rechtsanwaltsgehilfin

Berufsbild und Aufgaben:
Da weibliche Bewerber für diese Ausbildung zur Zeit noch in der Überzahl sind, ist in der Folge von Rechtsanwaltsgehilfin die Rede, womit auch der Rechtsanwaltsgehilfe angesprochen sein soll.
Zu den Aufgaben der Rechtsanwaltsgehilfin gehört es, Mandanten angemessen zu empfangen, den Terminkalender und den Fristenkalender zu führen, Telefongespräche entgegen zu nehmen und gegebenenfalls an den Anwalt weiter zu leiten, Post zu bearbeiten, Finanzbuchhaltung und Aktenordnung zu betreuen.
In modernen Kanzleien wird hauptsächlich mit spezieller Computersoftware gearbeitet, die die Rechtsanwaltsgehilfin beherrschen muss. Mit Hilfe dieser Software muss die Rechtsanwaltsgehilfin nach Weisung des Rechtsanwalts einfache Schreiben herstellen können und Rechnungen schreiben.
Daneben wird sie in kleineren Kanzleien, die keine Mitarbeiter für den ausschließlichen Schreibdienst beschäftigen, auch nach Diktat schreiben müssen.

Gehalt und Lohn:
In der Wirtschaft werden die Qualifikationen, die den Rechtsanwaltsgehilfen in der Ausbildung vermittelt werden, geschätzt. Ganz besonders begehrt sind Kenntnisse auf dem Gebiet des Mahn- und Vollstreckungswesens.
In der Wirtschaft lässt sich häufig ein höherer Verdienst erzielen als in kleinen Anwaltsbüros.
Welcher Lohn nach der Ausbildung erwartet werden kann, hängt oftmals davon ab, in welchem Bundesland die Bewerbung abgegeben wird.
Das Gehalt kann zwischen einem monatlichen Brutto von 900 Euro in Sachsen und einem monatlichen Brutto von 3.000 Euro in Baden-Württemberg schwanken. Dies sind extreme Tiefst- beziehungsweise Höchstwerte.
Im Durchschnitt kann ein Gehalt erwartet werden, dass sich je nach regionaler Üblichkeit und nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit des jeweiligen Arbeitgebers zwischen 1.100 brutto und 2.200 Euro brutto bewegen dürfte.

Ausbildung und Weiterbildung:
Voraussetzung dafür, sich um einen Ausbildungsplatz als Rechtsanwaltsgehilfe beziehungsweise als Rechtsanwaltsfachangestellter, wie zur Zeit die korrekte Bezeichnung des Lehrberufes lautet, bewerben zu können, ist eine solide Schulausbildung, die durch Realschulabschluss oder Abitur nachgewiesen werden sollte.
Gute Kenntnisse in Deutsch und Mathematik sind unerlässliche Voraussetzung dafür, diesen Beruf ausüben zu können.
Dazu sollte eine offene, freundliche, anderen zugewandte Persönlichkeit kommen. Mitarbeiter in Rechtsanwaltskanzleien kommen täglich mit Menschen in Berührung und sind einigem Stress ausgesetzt.
Ob die Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei tatsächlich die richtige Berufswahl ist, können Interessenten schon als Schüler durch ein Praktikum testen.
Ausbildungsmöglichkeiten gibt es auch in Form einer Umschulung.
Weiterbildung ist möglich. Nach erfolgter Ausbildung und mehrjähriger Berufsausübung kann eine weiterführende Ausbildung zum Rechtsfachwirt absolviert werden. Mit dieser Qualifikation in der Bewerbungsvorlage kann eine leitende Tätigkeit in einer größeren Rechtsanwaltskanzlei angestrebt werden.
Die Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten dauert 2 Jahre. Praktische Ausbildung in der Kanzlei und Berufsschule wechseln sich dabei in der Regel fortlaufend ab.

Stellenangebote:
Die Jobsuche ist nach der recht vielseitigen Ausbildung in der Regel nicht schwer. Nach qualifiziertem Ausbildungsabschluss kann der Rechtsanwaltsgehilfe entweder einen Job in einem Anwaltsbüro annehmen, oder bei seiner Suche auch Stellenangebote aus der Versicherungsbranche und aus den Büros kleiner und mittelständischer Handwerksbetriebe mit einbeziehen.