Orthopädieschuhmacher & Orthopädieschuhmacherin

Berufsbild und Aufgaben:
Das Berufsbild des Orthopädieschuhmacher befasst sich mit den Füßen seiner Kunden und fertigt in handwerklicher Arbeit orthopädisches Schuhwerk an, und bietet medizinische Heil- und Hilfsmittel. Für Menschen mit unter anderem Diabetes, Lähmungen, Skelettverformungen und ungleichen Beinlängen kann durch orthopädische Hilfsmittel, wie zum Beispiel Einlagen, geholfen werden. Die Aufgaben sind das Herstellen von maßangefertigen Schuhen, Fußstützen und -einlagen dem Fuß und dem Schuh anpassen, orthopädische schuhe herstellen und instandsetzen, sowie an Konfektionsschuhen orthopädische Veränderungen und Anpassungen durchführen. Dazu werden Trittspur-, Negativ und Positivabdrücke hergestellt, der Positivabdruck modelliert, Schnittmuster für den Schuh angefertigt, der Fußabdruck auf die leisten abgezeichnet, dannach die einzelnen Schuhteile zugeschnitten und zusammengefügt durch nähen, kleben oder nageln. Zudem stellen sie Orthesen, wie zum beispiel Fußheber, her. Sie arbeiten eng mit Ärzten und Therapeuten zusammen, um die Fehlstellung oder andere Problemzone am Fuß fachgerecht auszugleichen. Bei der Herstellung werden modische Gesichtspunkte und Kundenwünsche berücksichtigt. Ein weiterer, aber kleiner Teil der Aufgaben ist die medizinische Fußpflege. Dazu zählen Zehennägel schneiden, Nagelkorrekturspangen anbringen und Druckstellen, Hornbildungen, Dornwarzen und Hühneraugen entfernen. Ebenso die Tätigkeiten im Laden, wie Kundenberatung, Verkauf, Aufträge durchführen, an Kunden maßnehmen und Anproben durchführen gehören zum Berufsbild.

Gehalt und Lohn:
Das Gehalt während der Ausbildung liegt zwischen 400 und 600 Euro je nach Ausbildungsjahr. Der Lohn liegt etwa bei 1.700 Euro. Je nach Betriebszugehörigkeit kann auch ein höherer Verdienst möglich sein.

Ausbildung und Weiterbildung:
Die Bewerbung erfolgt in der Regel gegen Ende der Schulzeit. Die Bewerbungsvorlage kann in Kliniken, Fachbetriebn, Rehabilitationseinrichtungen oder Sanitärhäuser mit schuhorthopädischer Abteilung gemacht werden. Meistens findet man einen Ausbildungsplatz in den Fachbetrieben. Zuvor wird ein Praktikum, das in der Regel eine Woche dauert gemacht, um die Arbeit und die Mitarbeiter näher kennen zu lernen. Die Ausbildung dauert 3,5 Jahre. Am Ende des 2. Lehrjahres wird eine Zwischenprüfung und am Ende des Ausbildungszeit eine Abschlussprüfung durch die Handwerkskammer abgehalten. Eine Umschulung einer artwerwandten Berufes, wie Schuhmacher kann durch einen Lehrgang erfolgen. Ansonsten wird größtenteils eine Ausbildung empfohlen, da dieser Beruf viel Fachwissen voraussetzt. Voraussetzungen sind neben handwerklichem Geschick und sozialer Kompetenz auch Interesse an der Anatomie, sowie eine gute Note in Mathematik. Als Möglichkeit der Weiterbildung ist die Fortsetzung zum Orthopädieschuhmachermeister. Nur durch die Ablegung bestimmter Prüfungsteile der Meisterausbildung wird man technischer Fachwirt oder kaufmännischer Fachwirt. Mit diesen kann zum Betriebswirt weiter gemacht werden.

Stellenangebote:
Einen Job kann man in Kliniken, Fachbetrieben, Rehabilitationseinrichtungen und Sanitärhäuser mit schuhorthopädischer Abteilung, aber auch in Schuhreperaturwerkstätten und in industriellen Herstellungsbetrieben orthopädischer Schuhe finden. Offene Stellenangebote können darin erfragt werden, zudem sollte für die Jobsuche die Hilfe des Arbietsamtes in Anspruch genommen werden.