Wer sich für ein geisteswissenschaftliches Studium entscheidet steht vor der Qual der Wahl. Unzählige Studienfächer, deren Fachgebiete sich über Kultur, Sprachen, Politik, Geschichte und Philosophie erstreckt stehen zur Auswahl. Wir versuchen einen groben Überblick zu schaffen. Oft haben Studenten der Geisteswissenschaften kein konkretes Berufsbild vor Augen, wenn sie studieren. Allerdings sind Geistenswissenschaftler aufgrund der im Studium erworbenen breiten Wissensbasis und der häufigen Kombination mehrerer Fächer, für ein sehr breites Spektrum von Berufen geeignet. Für jedes einzelne Studienfach ergeben sich daraus spezifische Einsatzgebiete, die häufig im Verlagswesen, im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, in den Medien und in der Forschung zu finden sind.

Berufseinstieg per Praktikum

Genau dieser Generalisierung im Studium ist es aber auch zu verdanken, dass das Spezialwissen für einen Beruf oftmals fehlt. Wer nicht bereits im Studium in einem in Frage kommenden Bereich gearbeitet oder wenigsten hinein geschnuppert hat, der hat es beim Einstieg ins Berufsleben schwer. Und so sehen sich viele Absolventen der Geisteswissenschaften oft einer mehr oder weniger langen Praktikumsphase gegenüber. Teilweise werden für Geisteswissenschaftler gar keine echten Stellen für den Berufseinstieg ausgeschrieben, sondern Praktika. Wer Glück hat, kann eine Trainee-Stelle ergattern, die mitunter besser bezahlt wird (aber noch längst kein vollwertiges Einkommen darstellt). Doch davon sollte man sich keinesfalls entmutigen lassen. Denn auch für Geisteswissenschaftler ist in der Wirtschaft Platz. Wem es zeitlich möglich ist, der sollte bereits im Studium in Firmen Praktika absolvieren – das kann entscheidende Vorteile im eigentlichen Berufsstart bringen. Ein Praktikum soll dazu dienen, erste praktische Erfahrungen zu sammeln, aber es hilft einem selbst auch, festzustellen, wo die eigenen Stärken und Schwerpunkte liegen. Warum Geisteswissenschaften? Interessanter Weise überwiegt in den Geisteswissenschaften deutlich der Frauenanteil deutlich. Besonders in den Sprachwissenschaften wie Germanistik und Anglistik. Die wenigsten Studenten der Geisteswissenschaften entscheiden sich aus ökonomischen Gründen oder im Hinblick auf eine Karriere für diese Studienrichtung. Für viele ist es einfach nur das eigene Interesse an einem bestimmten Thema oder Fach, Neugierde und mitunter auch Ratlosigkeit, die die Wahl bestimmen. Das führt auch immer noch dazu, dass es den ein oder anderen „Dauerstudenten" in diesen Fächern gibt, der jahrelang die verschiedensten Fächerkombinationen studiert und nie wirklich den Einstieg in die Wirtschaft schafft. Für solche Absolventen (wenn sie es irgendwann sind) bieten sich eher Stellen in der Forschung an. Allerdings sind diese noch immer rar. Mehr Erfolgsaussichten hat man in den Sozialwissenschaften, da Themen rund um die Gesellschaft zunehmend mehr erforscht werden und in den Fokus des öffentlichen Interesses rücken.

Zu den größten Studiengängen, die gleichzeitig die traditionellsten sind, zählen Folgende:

  • Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft
  • Anglistik und Amerikanistik
  • Asienwissenschaften (Japanologie, Sinologie)
  • Germanistik
  • Geschichte
  • Klassische Philologie und Neuere Philologie
  • Kulturwissenschaft
  • Musikwissenschaften
  • Philosophie, Theologie und Religionswissenschaft
  • Politikwissenschaft