Die so genannte „Dritte Seite" wird immer wieder empfohlen, um sich als Bewerber von der Masse abzuheben. Nur ist es so, dass es diese Empfehlung schon ziemlich lange gibt und entsprechend viele Bewerber diese Art der Selbstdarstellung nutzen. Von „Abheben" kann hier durch das bloße Beilegen einer dritten Seite nicht mehr die Rede sein. Wichtig ist, dass man eine durchdachte Zusammenfassung bietet.

Häppchenweise und mundgerecht serviert

Arbeitgeber stehen oft unter Zeitdruck, auch wenn sie die Bewerbungen durcharbeiten. Da können Bewerbungen, die ein wenig aus dem  Rahmen fallen, immer von Vorteil. Unter der Überschrift "Was mir wichtig ist" kann man seine Motivation und seine persönlichen Verkaufsargumente noch einmal in den Mittelpunkt stellen. In den üblichen Unterlagen gehen diese nämlich oft unter, da Anschreiben und Lebenslauf nur überflogen werden und erst, wenn hier genügend Gründe gefunden wurden, sich weiter mit der Bewerbung zu befassen, wendet sich der Arbeitgeber den restlichen Dokumenten wie Arbeitszeugnisse und Arbeitsproben zu. Die dritte Seite gibt dem Bewerber vor allem die Möglichkeit kreativ zu sein. Schließlich soll die Seite die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen. Hat sie das erst einmal geschafft, soll sie überraschen, neugierig machen, Interesse wecken, überzeugen, erstaunen.  Wer geschickt gestaltet und textet, der wird gute Chancen auf ein Vorstellungsgespräch haben. Insbesondere dann, wenn man hier noch einmal in kleinen Happen, leicht verdaulich und übersichtlich zusätzliche Informationen bereit stellt. Was tatsächlich auf der dritten Seite steht, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Manch einer schreibt eine „Über mich"-Seite, andere legen es auf ein Kompetenzprofil aus, in dem nochmal methodische und fachliche Kompetenzen zusammengefasst oder näher erläutert werden. Diese Entscheidung sollte immer von Job und Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, abhängig gemacht werden. Bei einem Buchhalter wird man eine klare und übersichtliche Struktur erwarten, bei einem Grafiker, dass er sein können auch hier unter Beweis stellt. Wer jetzt aber glaubt, das sein nur etwas für hochqualifizierte Akademiker, der irrt. Gerade für Handwerker bietet die dritte Seite Gelegenheit, ihre Fähigkeiten näher zu erläutern. Denn auch nicht jeder Dachdecker kann „Kehlen schneiden" - zumindest nicht die, die einem beruflich weiter helfen. Hier zeigt sich dann übrigens auch, dass es wichtig ist, sein (Fach)Vokabular an Job und Firma anzupassen. Denn ein Nicht-Dachdecker dürfte bei diesem Thema irritiert sein.