Eines der wichtigsten Bestandteile der Bewerbung ist der Lebenslauf. Er ist oft das erste Dokument, das sich Personaler anschauen und von dem viel abhängt. Umso absurder, dass viele Bewerber glauben, dass der Lebenslauf das Einfachste an der gesamten Bewerbung ist.

Ein verbreiteter Irrtum

Doch genau das ist falsch. Wer den Lebenslauf auf die zu leichte Schulter nimmt, erlebt vielleicht ein böses Erwachen. Er ist nämlich nicht nur das erste Dokument, das in einer Bewerbung Beachtung findet, sondern auch ein sehr wichtiges. So wichtig, dass man seine Richtigkeit mit einer Unterschrift „beglaubigt". Gerade deswegen sollte man aber viel Wert auf die sorgfältige Erstellung legen. Auch wenn das Zeit kostet. Es reicht längst nicht einfach die schulischen und beruflichen Stationen aufzulisten. Ein Lebenslauf braucht eine klare Struktur – und daher gilt es als erstes sich auf eine eben solche festzulegen. Der tabellarische Lebenslauf ist noch immer gängiger Standard und wird es wohl auch bleiben. Aber viel sagt das noch nicht aus, außer dass Daten in Tabellenform zusammengetragen werden. Ob nun aber zwei- oder dreispaltig, chronologisch, umgekehrt chronologisch oder in thematische Blöcke gegliedert: alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auch ist es oft so, dass man nicht für jede Position, auf die man sich bewirbt, den gleichen Lebenslauf zu Grunde legen kann. Viel mehr ist es so, dass er optisch und strukturell angepasst werden muss. Bei inhaltlichen Anpassungen sollte man seine Kreativität jedoch zügeln. Lügen sind absolut tabu – wie auch überall sonst in der Bewerbung. Aber besonders im Lebenslauf sollte man peinlichst genau darauf achten, korrekte Angaben zu machen. Immerhin bestätigt man mit seiner Unterschrift die Richtigkeit der Daten.

Inhalt und Gliederung

Auch wenn man immer wieder sagt, dass ein Lebenslauf kurz und präzise sein soll – verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass der Lebenslauf nur eine Seite lang sein darf. Diese Faustregel stammt noch aus Zeiten, wo Menschen in einem Betrieb ihre Ausbildung gemacht haben und bis zur Rente vielleicht ein oder zwei Arbeitgeberwechsel mitgemacht haben. Das ist heute völlig utopisch und Arbeitnehmer ab Mitte 30 bekommen schon mitunter Schwierigkeiten, ihren Lebenslauf vollständig auf diese eine Seite zu bringen. Dennoch sollte der Lebenslauf gut strukturiert und aussagekräftig sein. Die wesentlichen Informationen sollten gut geordnet und auf den ersten Blick erkennbar sein. Daher bietet sich bei längeren Lebensläufen die umgekehrte Chronologie an – so sind die Daten, die das Unternehmen interessieren – die persönlichen Daten und die letzte Stationen im Erwerbsleben – auf den ersten Blick auf der ersten Seite zu finden. Außerdem bietet es sich an, seine Daten zu kategorisieren und unter Überschriften zusammen zu fassen. Nicht immer sind persönliche Werdegänge heutzutage so stringent, dass eine reine Aneinanderreihung von Daten sinnvoll ist. Ausbildungs- und Berufszeiten finden beispielsweise nicht unbedingt nacheinander statt – sondern wechseln sich ab. Ein Studium kann für Arbeit, Auslandssemester und ähnliches unterbrochen sein und so weiter. Wer sinnvolle Kategorien bilden kann, sollte das tun. Ein kreativer Lebenslauf lässt viel Freiraum für Ideen. Mit dieser Form hebt man sich auf jeden Fall von der Masse ab. Man kann seinen eigenen Stil in die Gestaltung einfließen lassen und innovativ den Inhalt darstellen. Einziger Nachteil ist, dass man Gefahr läuft den Geschmack des Arbeitgebers nicht zu treffen. Wer beispielsweise an einen sehr konservativen Personalchef gerät, hat eher schlechte Karten. Folgende Punkte können für einen Lebenslauf interessant sein:
  • Vor- und Zuname
  • Anschrift
  • Telefon, E-Mail-Adresse
  • Geburtsdatum und -ort
  • Schulabschluss
  • Art der Berufsausbildung / Ausbildungsfirma / Abschluss, Berufsbezeichnung
  • Art des Studiums / Fach / Universität / Abschluss /Schwerpunkt / Thema der Examensarbeit
  • Berufspraxis / Position / Arbeitgeber
  • Berufsrelevante Weiterbildungen
  • Besondere Kenntnisse (Fremdsprachen, EDV, Führerschein...)
Hobbys gehören nicht zwingend in einen Lebenslauf, können aber helfen. Wer zum Beispiel in seiner Freizeit malt, der hat das Gespür für Farben und Formen, auf die es in manchem Beruf ankommt. Auch ehrenamtliche Tätigkeiten können Pluspunkte bringen. Müssen sie aber ebenso wenig wie Hobbys. Denn diese Angaben können auch gehörig nach hinten losgehen, wenn der Personaler zum Beispiel unangenehme Erinnerungen an etwas hat oder schlicht Vorurteile.