Wenn eine Firma eine Stelle ausschreibt, ist die Flut an eingehenden Bewerbungen oft groß. Egal ob Print- oder Onlinebewerbungen – die Regeln sind stets dieselben. Leider genügt zu oft ein Blick aufs Foto um die Mail im digitalen Papierkorb oder die Bewerbungsmappe im Stapel der Absagen verschwinden zu lassen. Wer im Schnappschüsse aus dem Sommerurlaub zu bieten hat oder meint, verführerisch, mit Blick über die Schulter, in die Kamera lächeln zu müssen, um den Personalchef zu beeindrucken, der hat oftmals schon verloren. Wer diese erste Hürde genommen hat, kann sich darauf verlassen, dass ein kurzes Studium des Lebenslaufs und der Check, ob die verlangten Qualifikationen vorhanden sind, folgt. Doch manchmal sind Unterlagen so unstrukturiert, dass dem Personaler die Freude am Lesen schnell vergeht. Andere wiederum wimmeln nur so von Rechtschreib- und Grammatikfehlern oder sind überladen mit Allgemeinplätzen.

You never get a second chance to make the first impression

Da eine Bewerbung aber immer der erste Eindruck ist, den man beim Personalchef macht, sollte ihr entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet werden. Auch wenn es Zeit und Mühe kostet – es geht immerhin um die eigene Zukunft. Die Fragen "Was will ich?" und „Was kann ich?" haben wir bereits erwähnt. Um eine optimale Bewerbung zu schreiben, muss man sich eben mit diesen Fragen beschäftigen. Etwas Kreativität, um sich von der Masse abzusetzen, kann ebenfalls nicht schaden. Aber Vorsicht: Die Kreativität muss dem Job angemessen sein. Einen allzu kreativen Buchhalter beispielsweise möchten die wenigsten Unternehmen. Aber es ist nötig, sich abzuheben – denn nur Persönlichkeit macht einen Menschen einzigartig – die Qualifikationen sind es oft nicht. Bewerbungsunterlagen sollen neugierig machen. Der Leser sollte Interesse bekommen, was für ein Mensch hinter den Zeilen steckt. Man kann ruhig experimentieren, was aber natürlich auch immer eine Gefahr birgt, denn außergewöhnliche Bewerbungen sind Geschmackssache. Gute Recherche ist hier das A und O – wer weiß, mit wem er es zu tun hat, der kann auch abschätzen, ob eine unkonventionelle Bewerbung auch wirklich zum Unternehmen passt. Die Ziele einer Bewerbung kann man gut mit der AIDA-Formel, einer Marketingstrategie aus der Werbeindustrie zusammen fassen. Denn eine Bewerbung ist immer auch Werbung. Die Buchstaben AIDA bedeuten: A = attention (Aufmerksamkeit für die Bewerbung erzeugen) I = interest (Interesse an der eigenen Person wecken - Was kann ich?) D = desire (den Wunsch entstehen lassen, jemanden kennen zu lernen – Wer bin ich?) A = action (die Handlung "Einladung" provozieren) Antwortet man auf Stellenanzeigen, steht man oft in Konkurrenz mit hunderten von Bewerbern. Wer sich mit der Bewerbung keine Mühe gibt, fällt schnell durchs Raster. Wer dutzende Bewerbungen verschickt und trotzdem nie zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, sollte den Fehler nicht bei den Unternehmen suchen, sondern dringend seine Unterlagen überarbeiten. Meinungen Dritter können ebenfalls sehr hilfreich sein, denn oft fallen einem selbst Fehler nicht auf – man weiß ja, was man sagen will. Generell sollte sich jeder der Bedeutung von Bewerbungen bewusst sein und sich dementsprechend sorgfältig und wohlüberlegt mit ihnen auseinandersetzten. Mit einer guten Bewerbung erklimmt man die erste Stufe auf dem Weg zum Erfolg.