Beruf oder Berufung?

Schon Faust machte sich so seine Gedanken zum Thema Berufswahl. Sinnierte er doch darüber, was er alles schon gemacht und gelernt hatte, ohne dabei eigentlich mit dem Wissen glücklich geworden zu sein: „Habe nun ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, und leider auch Theologie! durchaus studiert mit heißem Bemühn. Da steh ich nun, ich armer Tor! und bin so klug als wie zuvor; heiße Magister, heiße Doktor gar, und ziehe schon an der zehen Jahr herauf, herab und quer und krumm meine Schüler an der Nase herum – und sehe, dass wir nichts wissen können! Das will mir schier das Herz verbrennen!" Ähnlich wie Goethes Faust mag es wohl manchem Absolventen oder langjährig Berufstätigem gehen, wenn er zu der Erkenntnis gelangt ist, dass man ach so viel lernen kann und am Ende doch nicht weiß, für was das Ganze nun gut war. Von der Zufriedenheit mit dem, was man kann und weiß, ganz zu schweigen. Die harte Realität holt einen schnell ein im Berufsleben. Denn alles Wissen ist nur die Pflicht – die Kür ist der Alltag, den es zu meistern gilt. Und Alltag bedeutet nur allzu oft auch Routine – oder Arbeitsabläufe die so gar dem dem idealen, optimalen Gedankenkonstrukt entsprechen. Nur wenige finden einen Beruf, der zugleich auch Berufung ist – warum eigentlich? Weil wir getrieben sind von unserem familiärem Umfeld, von Freunden und – wer möchte verleugnen, dass es auch bei der Berufswahl so ist? - von gesellschaftlichen Trends. Bäcker sein ist out – Mediengestalter sind in. Was aber, wenn man als Bäcker deutlich zufriedener geworden wäre? Um diese wichtige Entscheidung zu fällen, sind Informationen nötig und nicht immer kann man frühzeitig die Weichen so stellen, dass sie zu einem Job führen, der zufrieden macht. Dann heißt es Umorientierung!

Theorie und Praxis

Jeder, der schon länger im Berufsleben steht, kann ein Lied davon singen: Theorie und Praxis klaffen auch im Berufsleben weit auseinander. Diese Erfahrung werden viele Berufseinsteigern – egal ob sie nun Absolventen sind oder gerade ihre Ausbildung abgeschlossen haben – mehr oder weniger schmerzvoll machen. Was in Ausbildung und Studium noch wunderbar klang, wird im Alltag durch alle Möglichen Vorschriften und Vorgaben aufgeweicht. Man führt Arbeiten aus, die eigentlich nichts mit der Ausbildung zu tun haben und hangelt sich so Schritt für Schritt durch das Berufsleben. Ähnlich wie beim Autofahren, das man nicht in der Fahrschule lernt, sondern im Verkehr, weiß man nach einer Ausbildung auch nicht, was der Beruf bereit hält – das zeigt sich oft erst, wenn man mitten drin steht. Deswegen ist es wichtig, die Entscheidung für einen richtigen Weg durchs Berufsleben zu treffen. Doch was ist schon richtig und was falsch? Wir helfen gerne bei der Reflektion rund um das Thema Berufswahl