Versicherungsleistungsachbearbeiter & Versicherungsleistungsachbearbeiterin

Berufsbild und Aufgaben:
Zu den Aufgaben dieses Berufs gehört die Beratung der Versicherungskunden über Schadensfragen bzw. über die Schadensabwicklung. Gerade in dieser kritischen Situation für den Versicherungsnehmer muss der Versicherungsleistungsachbearbeiter bzw. die Versicherungsleistungsachbearbeiterin neben Fachkenntnisse auch Fingerspitzengefühl und Menschenkenntnis als zwingende Berufsmerkmale mitbringen.
Diesem Berufsbild obliegt auch die Antragsprüfung und die Beurteilung der beantragten Risiken sowie ggf. die Erhebung von Risikozuschläge oder auch die Ablehnung eines Antrags. Dies ist - als letzt mögliche Konsequenz für eine Versicherungsgesellschaft - sicherlich die unerfreulichste Variante.
Bei der Erhebung von Risikozuschläge zu der normalen Prämie einer Gesellschaft sind Fragen des Vertriebes, also auch die Berücksichtigung der gesamten Kundenverbindung zu beachten.
Allerdings ist ein günstiger Schadensverlauf für die Stabilität der Prämien der Versicherungen von eminenter Wichtigkeit, kommt also den gesamten Versicherungsnehmer zugute. So werden z. B. unter Beachtung der gesamten Kundenverbindung individuelle Schadenquoten ermittelt.
Die Häufigkeit der Schäden wird anhand von mathematischen Berechnungen ermittelt. Diese Berechnungsgrundlagen erklären bzw. rechtfertigen auch die von dieser Berufsgruppe ermittelten Risikozuschläge.
Versicherungsleistungsachbearbeiter setzen auch die Richtlinien bzw. die Politik der Antragsannahme, die von der Geschäftsleitung ausgegeben wird.

Gehalt und Lohn:
Beim Lohn bzw. Gehalt kommt es auf die Ausbildung dieser Berufsgruppe, auf die Erfahrung, die Ausbildung sowie auf das Einsatzgebiet an. Mitarbeiter in einer solchen Position können mit einem Verdienst von ca. ab 30.000 Euro im Jahr rechnen. Traditionell bezahlen Versicherungsgesellschaften eine zusätzliche Jahresprämie, die teilweise nach Zugehörigkeit zum Unternehmen sowie erfolgsabhängig gestaffelt sein können.

Ausbildung und Weiterbildung:
Sinnvollerweise ist der Versicherungsleistungsachbearbeiter bzw. die Versicherungsleistungsachbearbeiterin gelernter Versicherungskaufmann bzw. Versicherungskauffrau. Diese Ausbildung erstreckt sich normalerweise über drei Jahre und beinhaltet sowohl eine schulische Ausbildung der Berufsschule wie auch eine gleichzeitige betriebliche Praxis. Diese Ausbildungsform - auch Duales System genannt- hat sich in Deutschland bewährt, da eine geregelte Ausbildung mit Möglichkeiten zur Weiterbildung - so z. B. zum Versicherungsfachwirt angeboten werden. Allerdings kann auch eine Umschulung bzw. einen Ausbildungsplatz zum Versicherungskaufmann, möglichst mit Praktikum, die Befähigung zur Ausübung dieses Berufes bringen kann.
Je nach Einsatzgebiet können die Aufgaben des Versicherungsleistungsachbearbeiter oder der Versicherungsleistungsachbearbeiterin studierte Betriebswissenschaftler oder Versicherungsmathematiker wahrnehmen.
Ein Job in diesem Bereich erfordert und verlangt eine sehr genaue, systematische Arbeit unter genauer Beachtung der Arbeitsanweisungen. Fehlerhafte Entscheidungen sind für eine Versicherungsgesellschaft teuer oder können gar ruinöse Ausmaße annehmen. Arbeitgeber für Versicherungsleistungsachbearbeiter sind Versicherungsgesellschaften, Maklergesellschaften oder große Versicherungsvertriebe.
Bei einer Bewerbung bzw. Bewerbungsvorlage sollten Aufgabengebiete, Vollmachten und Aufstiegschancen sehr genau geklärt werden. Grundsätzlich sind die beruflichen Perspektiven hier sicherlich gut.

Stellenangebote:
Stellenangebote sind der Tagespresse, überregionalen Druck-Erzeugnisse sowie Fachpublikationen der Versicherungswirtschaft zu entnehmen.
Bei der Jobsuche ist die persönliche Anfrage bei den verschiedenen Versicherungsgesellschaften oder aber auch beim Bildungswerk der Versicherungswirtschaft sinnvoll.