Rettungssanitäter & Rettungssanitäterin

Berufsbild und Aufgaben:
Die Aufgaben der Rettungssanitäter und Rettungssanitäterinnen sind in erster Linie die Assistenz bei der Notfallversorgung von Unfallopfern oder akut kranken Patienten. Der Umgang mit Verletzten und schwer kranken Menschen ist der Alltag dieses Berufbildes und verlangt eine hohe Belastbarkeit und psychische Stabilität. Oft geht es bei den Einsätzen um wenige Minuten, um das Leben des Patienten zu retten. Der Rettungssanitäter wird auf einem Rettungswagen mit einem Rettungsassistenten eingesetzt und assistiert diesem bei der Diagnostik und der Erstversorgung der Patienten. Zu dem Berufsbild des Rettungssanitäters gehören außerdem Sanitätsdienste bei Veranstaltungen oder die eigenverantwortliche Besetzung eines Krankentransportwagens. Dabei ist der Rettungssanitäter für den sicheren Transport von Nicht-Notfall-Patienten von der Wohnung ins Krankenhaus, zu Arztbesuchen oder auch innerhalb von großen Universitätskliniken verantwortlich.

Gehalt und Lohn:
Je nach Aufgaben ist der Verdienst in diesem Berufsbild sehr unterschiedlich. Der durchschnittliche Lohn liegt zwischen 1.300 Euro und 2.000 Euro brutto pro Monat. Viele Rettungswachen bieten dem Rettungssanitäter aber auch nur die Möglichkeit auf 400-Euro-Basis oder gegen Aufwandsentschädigung tätig zu werden. Das Gehalt bei fest angestellten Rettungssanitätern richtet sich dann nach dem Einsatzbereich und der Berufserfahrung. So wird für den Dienst auf dem Rettungswagen mehr Gehalt gezahlt, als für Sanitätsdienste auf Veranstaltungen.

Ausbildung und Weiterbildung:
Die Ausbildung der Rettungssanitäter und Rettungssanitäterinnen ist auf Landesebene geregelt. Der theoretische Unterricht umfasst 160 Stunden und beinhaltet die Grundlagen der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers sowie die Krankheitslehre mit den entsprechenden Notfallmaßnahmen. Die theoretischen Inhalte werden im ersten Ausbildungsblock mit praktischen Übungen und Fallbeispielen direkt in die Praxis umgesetzt, um den angehenden Rettungssanitäter optimal auf das Klinik- und Rettungswachenpraktikum vorzubereiten. In weiteren 160 Ausbildungsstunden absolviert der Auszubildende ein Praktikum in der Notfallambulanz, der Intensivstation oder der Anästhesieabteilung eines Krankenhauses. Dort werden die Kenntnisse der Pharmakologie vertieft und der Auszubildende erhält die Gelegenheit, unter Aufsicht invasive Maßnahmen wie z. B. das Legen von Venenverweilkanülen selbständig durchzuführen. Danach wird die Ausbildung mit einem Praktikum auf einer Rettungswache mit weiteren 160 Stunden fortgesetzt. Dabei erlangt der Auszubildende erste Berufserfahrung in seinem späteren Einsatzgebiet und kann erstmals selbständig bei der Versorgung von Notfallpatienten assistieren. Seine Fähigkeiten muss der Auszubildende dann in einer schriftlichen, mündlichen und praktischen Abschlussprüfung unter Beweis stellen. Die Bewerbung für einen Ausbildungsplatz erfolgt direkt an den Schulen für Rettungsdienst der jeweiligen Orte. Da die Kosten für die Ausbildung in Höhe von ca. 1.300 Euro in der Regel vom Bewerber selbst getragen werden, wird ein Ausbildungsplatz bei freien Kapazitäten oft sofort zugeteilt. Wer die Finanzierung der Ausbildung durch seinen künftigen Arbeitgeber wünscht, sollte sich mit einer guten Bewerbungsvorlage direkt bei Rettungsdiensten und anderen Arbeitgebern bewerben. Einige Arbeitsagenturen tragen auch im Rahmen einer Umschulung die Kosten für die Ausbildung. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung ist eine regelmäßige Weiterbildung Voraussetzung für die Arbeit im Rettungsdienst.

Stellenangebote:
Stellenangebote finden sich besonders in lokalen Zeitungen und regionalen Internetportalen. Bei der Jobsuche bietet sich an, direkt bei den Rettungswachen vor Ort nachzufragen, da ein Einstieg oft über eine Aushilfstätigkeit möglich ist. Beliebte Arbeitgeber sind auch große Unternehmen, die eine eigene Werksfeuerwehr bereithalten. Diese bieten bei gutem Ausbildungsabschluss häufig einen interessanten Job.