Rechtsanwalts- & Notarfachangestellte

Berufsbild und Aufgaben:
Zu den Aufgaben Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten gehören, u. a. das Fertigen eigener kurzer Schriftsätze an Mandanten, Gerichte und Versicherungen, das Überwachen von ablaufenden Fristen, die Bearbeitung von Wiedervorlagen, der Postein- und ausgang, das Annehmen von Telefonanrufen, Entwürfe von Verträgen und Vereinbarungen zu fertigen, die Gebühren des Rechtsanwalts und/ oder Notars abzurechnen, die An- und Ablage von Akten, die Mandantenbetreuung und weiteres.

Gehalt und Lohn:
Der Lohn beziehungsweise der Verdienst eines Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten variiert stark von Bundesland zu Bundesland. Das durchschnittliche Gehalt liegt je nach Bundesland zwischen 1.200 und 2.000 Euro brutto.

Ausbildung und Weiterbildung:
Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre, eine Verkürzung ist allerdings möglich. Jedoch unterscheidet sich in den unterschiedlichen Bundesländern, während manche (z. B. Mecklenburg-Vorpommern) lediglich die Ausbildung zur oder zum Rechtanwaltsfachangestellten anbieten, ist es in anderen Ländern (z. B. Berlin) üblich Rechtsanwalts und Notarfachangestellte auszubilden.
Ausgebildet werden in Deutschland Hauptschüler mit erweitertem Abschluss, Realschüler und auch Abiturienten. Empfehlenswert ist es schon während der Schulzeit ein Praktikum in einem Notariat oder einer Rechtsanwaltskanzlei gemacht zu haben, um zu sehen, ob man sich für diesen Beruf eignet und ob man sich mit den Aufgaben einer Kanzlei identifizieren kann.
Die Ausbildung im Ausbildungsbetrieb, der bei Rechtsanwalts und Notarfachangestellten, nicht nur die Kanzlei sein muss, sondern auch ein Notariat, wenn der ausbildende Rechtsanwalt nicht gerade selbst Notar ist, besteht aus zwei Teilen. Zum einen der praktischen Ausbildung und zum anderen der schulischen. In der Berufsschule werden Kenntnisse in Rechts-, Wirtschafts- und Sozialkunde erworden, genauso wie in der Zivilprozessordnung, Rechnungswesen Vergütungs- und Kostenrecht, Informationsverarbeitung, freiwillige Gerichtbarkeit und die Kostenordnung des Notars. Außerdem kann je nach Bundesland auch noch Unterricht in allgemeinbildenen Fächern wie Deutsch, Englisch und Sport angeboten werden. Der Berufsschulunterricht kann in Form von Blockunterricht erteilt werden, dass heißt, dass der angehende Rechtsanwalts und Notarfachangestellte mehrere Wochen im Betrieb verbringt und mehrere aufeinander folgende Wochen in der Berufsschule, aber auch die Tagesbeschulung ist an einigen Berufsbildenden Schulen üblich, dabei werder die Schüler, jede Woche an festgelegten Tagen in der Beufsschule unterrichtet. Nach der Hälfte der Ausbildung wird man zur Zwischenprüfung geladen und sie schließt mit der Abschlussprüfung vor der Rechtsanwaltskammer des entsprechenden Bundeslandes.
Sollte man sich für die Ausbildung oder auch Umschulung zum Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten interessieren, sollte man über ein sicheres Auftreten und sehr gute Kenntnisse über die deutsche Sprache in Wort und Schrift verfügen, einen höflichen und zuvorkommenden Umgangston besitzen, Spaß an der Arbeit am Computer haben, gerne mit Menschen umgehen und sehr genau und konzentriert arbeiten können. Nach der Ausbildung hat man auch die Möglichkeit zur Weiterbildung, beispielsweise als Rechtsfachwirt(in). Diese Weiterbildung ist beispielsweise über ein Fernstudium möglich, aber auch über ein Studium neben dem Job an der Fachhochschule. Als Rechtsfachwirt hat man bessere Verdienstmöglichkeiten und kann als Bürovorsteher der Kanzlei oder des Notariats arbeiten und hat somit veantwortungsvollere Aufgaben.

Stellenangebote:
Die Suche nach einem Ausbildungsplatz und auch die spätere Jobsuche gestaltet sich günstig durch die Registrierung auf dem Portal der Bundesagentur für Arbeit. Dort findet man alle Kanzleien die derzeit einen Ausbildungsplatz zu vergeben haben, aber auch das Telefonbuch, die gelben Seiten oder andere Onlineportale sind Möglichkeiten um auf Stellenangebote zu stoßen.
Sollte man unsicher in Bezug auf die Bewerbung sein, die man an das entsprechende Unternehmen schicken will bieten viele Portale auch eine Bewerbungsvorlage, die zeigt, wie man die perfekte Berwerbung an den vielleicht künftigen Ausbilder formulieren kann.