Kreditsachbearbeiter & Kreditsachbearbeiterin
Berufsbild und Aufgaben:
Der Kreditsachbearbeiter bzw. die Kreditsachbearbeiterin entscheiden in den Kreditinstituten über die vorliegenden Kreditanträge. Hierbei orientieren sie sich überwiegend an den gesetzlichen Rahmenbedingungen (Kreditwesengesetz, Verbraucherkreditgesetz, Allgemeine Bedingungen des Hypothekenbankgesetzes etc.) und den internen Vorgaben des jeweiligen Institutes. Je nach Philosophie des Unternehmens haben Kreditsachbearbeiter bzw. Kreditsachbearbeiterinnen zudem einen eigenen Entscheidungsspielraum nach der gültigen Kompetenzordnung.
Je nach Größe und Geschäftsfeld des Institutes können diese Entscheidungen für einen kleinen Privatkredit zur Finanzierung der nächsten Küche oder aber für einen Millionenkredit einer beantragenden Kommune durch den Sachbearbeiter oder die Sachbearbeiterin getroffen werden.
Zu den Aufgaben zählt die Bonitätsauswertung des Antragsstellers, die Überprüfung der vereinbarten Konditionen, die Kontrolle der angebotenen und vereinbarten Sicherheiten und natürlich die laufende Betreuung während der Zinsbindung des Kredites. Der Kreditsachbearbeiter bzw. die Kreditsachbearbeiterin wird die Entscheidung treffen, ob die ausgegebenen Mittel zur Finanzierung auch wieder zurückgezahlt werden können.
Aus den Aufgaben und dem Einsatzgebiet heraus werden sich auch die Einstellungsvoraussetzungen definieren. Für die Sachbearbeitung im Konsumentenkredit reicht oft schon die Qualifikation durch einen kaufmännischen Beruf, für die Sachbearbeitung zur Immobilienfinanzierung wird meistens bereits die Ausbildung zum Bankkaufmann bzw. zur Bankkauffrau gefordert. Und wenn Entscheidungen über Kommunal- oder Gewerbekredite getroffen werden sollen, ist häufig bereits der Nachweis eines betriebswirtschaftlichen Studiums erforderlich. Einen Ausbildungsplatz findet man hingegen in fast jedem Kreditinstitut.
Gehalt und Lohn:
Je nach Ausbildung und Stellenverantwortung ist der Lohn für die getroffenen Kreditentscheidungen sehr unterschiedlich. In der Immobilienfinanzierung wird in aller Regel ein Gehalt mit ca. 40.000 Euro p.a. brutto zum Berufseinstieg angesetzt werden. Bei der Sachbearbeitung für inländische oder ausländische Gewerbekredite wird der Verdienst aber möglicherweise bereits über dem gültigen Tarifvertrag der jeweiligen Branche liegen. Eine außertarifliche Anstellung ist in diesem Segment nicht unüblich.
Ausbildung und Weiterbildung:
Als Kreditsachbearbeiter oder Kreditsachbearbeiterin gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten. Einerseits kann ein Wechsel in den jeweiligen Fachabteilungen des Institutes möglich sein; also zum Beispiel der Aufstieg von der Sachbearbeitung für Konsumentenkredite in die Sachbearbeitung für gewerbliche Finanzierungen. Andererseits ist natürlich auch eine Qualifikation und Umschulung zum Finanzierungsberater möglich.
Stellenangebote:
Um einen Job oder einen Ausbildungsplatz zur Kreditsachbearbeitung zu erhalten gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Einerseits unterstützt die Bundesagentur für Arbeit. Aber auch die Jobbörsen im Internet können zu Rate gezogen werden. Der Finanzverbund der Volks- und Raiffeisenbanken oder der Sparkassenlandesverband vermitteln ebenfalls Stellenangebote der kleineren örtlichen Institute. Viele Institute bieten auch ein studiumbegleitendes Praktikum zum Kennenlernen der vielseitigen Aufgaben in der Kreditsachbearbeitung an. Mit einer initiativen Bewerbung öffnet man sich vielleicht auch dann eine Tür, wenn aktuell im jeweiligen Unternehmen gar keine Stelle ausgeschrieben ist. Die sorgfältige Erstellung und der Versand der Bewerbungsvorlage rechnen sich in jedem Fall.