Justitiar & Justitiarin (Uni)

Berufsbild und Aufgaben:
Zum Berufsbild des Justitiars gehört die Bearbeitung aller Aufgaben, die sich in der Rechtsabteilung stellen.
Die Aufgaben des Justitiars beginnen, anders als die Arbeit des Rechtsanwalts, bereits bevor ein Rechtsstreit entsteht. Der Justitiar berät die Fachabteilungen vorbeugend über rechtliche Risiken. Kommt es dennoch zum Rechtsstreit, kann er die Interessen seines Arbeitgebers nur dann vor Gericht vertreten, wenn die Vertretung durch einen zugelassenen Rechtsanwalt nicht gesetzliche Pflicht ist.

Gehalt und Lohn:
Der Lohn für gute Ausbildungsergebnisse oder besonderen Fleiß besteht darin, pünktlich das Gehalt überwiesen zu bekommen. Das den Justitiaren gezahlte Gehalt ist nicht einheitlich bestimmbar. Wie viel gezahlt wird ist abhängig von regionalen Faktoren und von der Art, Größe und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des jeweiligen Arbeitgebers oder Dienstherren.
Einstiegsgehälter liegen häufig bei 2.000 Euro brutto monatlich. Je nach Qualifikation können Einkommen bis zu 7.000 Euro erzielt werden. Eine durchschnittliche Einkommenserwartung von 3.500 Euro bis 5.000 Euro erscheint realistisch.

Ausbildung und Weiterbildung:
Eine konkrete Ausbildung zum Justitiar gibt es nicht. Justitiare haben in der Regel ein Hochschulstudium absolviert und bei einem Praktikum die Neigung zur beratenden Tätigkeit im Wirtschaftsbereich entdeckt.
Bei der Bewerbungsvorlage legen gerade Behörden Wert darauf, dass zukünftige Justitiare zwei juristische Staatsexamen abgelegt haben. Solche Justitiare sind zur rechtlichen Vertretung ihrer Behörde vor allen Gerichten der Verwaltungsgerichtsbarkeit, der Finanzgerichtsbarkeit und der Sozialgerichtsbarkeit berechtigt.
Grundsätzlich reicht auch ein Staatsexamen dazu aus, sich auf Stellenangebote für Beschäftigung in Verbänden oder privaten Unternehmen bewerben. Die Bereitschaft zur regelmäßigen Weiterbildung muss jeder Justitiar mitbringen.
Neben Wirtschaftsrecht und konkreten Rechtsfragen aus dem Tätigkeitsfeld des Arbeitgebers muss sich der Justitiar auch in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen auskennen, beispielsweise mit den Voraussetzungen für Umschulung und den Anforderungen an einen Ausbildungsplatz im Betrieb.
Die Bewerbung für einen Job, der mit dauerhafter Anstellung oder mit Verbeamtung verbunden ist, ist auch für Juristen mit Universitätsabschluss wirtschaftlich interessant.

Stellenangebote:
Richterstellen sind nur begrenzt vorhanden und werden nur mit Bewerbern besetzt, die herausragende Examensnoten vorzuweisen haben. Die Tätigkeit als selbständiger Rechtsanwalt führt nicht immer zu dem gewünschten Verdienst.
Auch für die Jobsuche bei Behörden, Verbänden und in der freien Wirtschaft sind gute Examensnoten eine Empfehlung. In größeren Rechtsabteilungen mit mehreren juristischen Mitarbeitern können aber auch Bewerber mit eher mittelmäßigen Ergebnissen eine Chance bekommen, sich durch Fleiß und praktisches Geschick in eine der begehrten Führungspositionen hoch zu arbeiten.