Fachwirt & Fachwirtin Versicherung
Berufsbild und Aufgaben:
Der Einsatz kann - schon wegen der qualifizierten Ausbildung - in fast allen Abteilungen der Versicherungswirtschaft erfolgen, auch im Außendienst.
Diese anerkannte Weiterbildung richtet sich in erster Linie an Mitarbeiter, die bereits erfolgreich den Abschluss bei einem Ausbildungsplatz zum Versicherungskaufmann/Versicherungskauffrau absolviert haben und eine mindestens einjährige berufliche Tätigkeit nachweisen können. Die Zugangsvoraussetzungen zu der Prüfung sehen aber auch die Möglichkeit vor, z. B. nach einer Umschulung oder nach einem Praktikum in einem kaufmännischen Beruf diesen Abschluss zu erlangen wobei sich in diesen Fällen die geforderte berufliche Praxiszeit verlängert. Diese Weiterbildung setzt also Kenntnisse im allgemeinen kaufmännischen Bereich voraus und baut darauf auf.
Gern werden diese Fachkräfte mit einem verantwortungsvollen Job auf der Ebene eines Abteilungsleiters eingesetzt. Im Außendienst ist der Einsatz von Fachwirte bzw. Fachwirtin Versicherung im Bereich von Spezialisten in den verschiedenen Versicherungssparten für den Werbeaußendienst oder auch - bei entsprechender Erfahrung und Eignung - als Bezirksdirektor oder Organisationsleiter. Verschieden Unternehmen der Versicherungswirtschaft setzten Versicherungsfachwirte auch als Agenturleiter ein, und übertragen einen Versicherungsbestand zur Betreuung und Bearbeitung. In solchen Fällen ist der Versicherungsfachwirt auf selbständiger Basis nach § 84 HGB beschäftigt.
Gehalt und Lohn:
Der Verdienst in diesem Bereich ist überdurchschnittlich hoch. Der Lohn bzw. das Gehalt was hier erwartet werden kann beträgt bei Berufsanfänger ab ca. 48.000 Euro wobei die Versicherungswirtschaft traditionell im Bereich des Außendienstes die höchsten Größenordnungen kennt. Hier werden - gerade bei Erreichen gewisser vorher festgelegte Ziele, Bonifikationen bezahlt. Die Aufstiegsmöglichkeiten sind durchweg gut.
Ausbildung und Weiterbildung:
Die Ausbildung zum Fachwirt bzw. zur Fachwirtin Versicherung dauert berufsbegleitend ca. zwei Jahre und endet mit der Prüfung vor der zuständigen IHK. Die Kosten dieser berufsbegleitenden Weiterbildung werden unter bestimmten Voraussetzungen durch den Arbeitgeber bezahlt, es ist auch eine Förderung im Rahmen der Meister-BAföG-Bedingungen möglich. Grundsätzlich ist diese anerkannte Weiterbildungsmaßnahme kostenpflichtig, wobei die Höhe der Kosten mit ca. 1.800 Euro kalkuliert werden sollte.
Wesentliche Inhalte der Ausbildung bzw. Weiterbildung sind Unternehmensführung, Marketing, und im zweiten Teil erfolgt eine Spezialisierung aus Wahlfächer. Hier sollten die gewählten Facher den Vorlieben bzw. der beruflichen Ausrichtung des Probanden entsprechen.
Nach erfolgter Ausbildung gilt der schriftliche Teil der Ausbildereignungsprüfung als abgelegt, sodass nur noch der praktische Teil abgelegt werden müsste. Die erfolgreich bestandene Ausbildereignungsprüfung berechtigt Auszubildende im dualen System zur Prüfung, in diesem Fall zum Versicherungskaufmann, vorzubereiten.
Stellenangebote:
Eine Bewerbung in diesem Bereich dürfte wegen der Vielzahl der offenen Stellenangebote relativ problemlos verlaufen. Bei der Bewerbungsvorlage ist Außendiensterfahrung, auch für Mitarbeiter die im Innendienst beschäftigt werden sollen, stets von Vorteil. Bei der Jobsuche sind Weiterbildungseinrichtungen der Versicherungswirtschaft behilflich, auch Tagespresse und Fachpublikationen helfen bei der Suche nach offenen Stellen.
