Einrichtungsberater & Einrichtungsberaterin

Berufsbild und Aufgaben:
Einrichtungsberaterinnen und Einrichtungsberater haben die grundsätzliche Aufgabe, Privat- und Geschäftskunden hinsichtlich der Gestaltung von Räumen aller Art zu beraten. Häufig wird dazu zunächst eine 2- oder 3-D-Planung der zu gestaltenden Räumlichkeit erstellt. Farbliche Gestaltung, Möblierung, Materialauswahl sowie Dekoration werden dabei mit ins Konzept einbezogen. Zu den Aufgaben des Einrichtungsberaters gehört es auch, Kunden zuhause zu besuchen, um sich direkt vor Ort ein realistisches Bild der Gegebenheiten zu machen. Im Gegensatz zum Innenarchitekten gehören technisch-konstruktive Aspekte allerdings nicht zum Berufsbild eines Einrichtungsberaters. Dieser führt auch keine handwerklichen Tätigkeiten, wie es beispielsweise ein Raumausstatter tut, durch. Einrichtungsberatung zielt letztendlich auch immer auf Verkauf ab. Dem Kunden werden die benötigten Möbel sowie andere dekorative Gegenstände offeriert. Wer Interesse an diesem Berufsbild hat, sollte also über kommunikative Kompetenzen und entsprechendes Verkaufsgeschick verfügen.

Gehalt und Lohn:
Der Verdienst eines Einrichtungsberaters oder einer Einrichtungsberatin varriert je nach Bundesland beziehunsgweise Region stark. In den neuen Bundesländern ist der Lohn tendenziell deutlich geringer als in den alten Bundesländern. Während in den alten Bundesländern ein Gehalt von durchschnittlich etwa 2.300 Euro brutto realistisch ist, beträgt der Verdienst in den neuen Bundesländern selten mehr als durchschnittlich 1.700 Euro brutto. Berücksichtigt werden muss dabei, dass große, florierende Möbelhäuser meist mehr zu zahlen bereit sind als ein kleiner Raumausstatterbetrieb im ländlichen Bereich , der zusätzlich einen Einrichtungsberater beschäftigt. Der Verdienst von Einrichtungsberatern, die den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, hängt maßgeblich von deren eigenem Einsatz und geschäftlichen Geschick ab.

Ausbildung und Weiterbildung:
Den traditionellen Ausbildungsplatz gibt es bei diesem Berufsbild nicht. Es handelt sich vielmehr um eine nicht geschützte Berufsbezeichnung, so dass sich zunächst jeder, der in dieser Branche tätig sein möchte, Einrichtungsberater oder Einrichtungsberaterin nennen darf. Einrichtungsberater kommen häufig über eine andere Ausbildung wie beispielsweise Kaufmann oder Kauffrau im Einzelhandel zu ihrer späteren Tätigkeit. Es handelt sich in der Regel um eine Weiterbildung, die an entsprechenden Fachschulen oder privaten Bildungseinrichtungen stattfindet. Hinsichtlich der Weiterbildungsdauer sollte ein Zeitfenster von etwa acht bis fünfzehn Monaten einkalkuliert werden. In der Weiterbildung werden unter anderem die Themen allgemeine und spezifische Wohnbedürfnisse sowie Wohnfunktionen, perspektivisches Zeichnen, Farbenlehre, Lichttechnik und Hausplanung behandelt. Eine Umschulung zum Einrichtungsberater kann unter bestimmten Voraussetzungen auch staatlich gefördert werden. Bevor Interessenten einen Umschulungs- oder Weiterbildungsvertrag an einer entsprechenden Bildungseinrichtung unterschreiben, sollten sie vorher mit der zuständigen Behörde abgeklärt haben, ob die Kosten der Umschulung übernommen oder bezuschusst werden. Speziell die Kosten für privat betriebene Weiterbildungsinstitutionen werden häufig nicht bezuschusst. Um sicherzugehen, dass eine realistische Vorstellung vom Berufsbild Einrichtungsberater vorhanden ist, sollten Interessenten vorher ein Praktikum in einem Einrichtungsfachbetrieb absolvieren. Nicht selten ergeben sich aus einem Praktikum auch Möglichkeiten hinsichtlich einer Bewerbung als fest angestellte Arbeitskraft.

Stellenangebote:
Wer nach abgeschlossener Weiterbildung oder als Quereinsteiger einen Job als Einrichtungsberater oder Einrichtungsberaterin sucht, wird traditionell in Möbelhäusern, in Raumausstatterbetrieben oder Teppichläden fündig. Möglich ist auch der Sprung in die Selbstständigkeit. Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese auch, wenigstens über einen gewissen Zeitraum, staatlich gefördert werden. Wer zunächst traditionell sein Glück als Angestellter versuchen möchte, muss sich darüber im Klaren sein, dass die Jobsuche je nach Region und persönlicher Flexibilität schwierig sein kann. Experten zufolge sinkt die Zahl der Unternehmen in der Einrichtungsbranche. Spezialisierung wird notwendiger. Gerade junge Berufsanfänger sollten gute Englischkenntnisse mitbringen und flexibel in Sachen Einsatzort sein.