Dipl. Wirtschaftsingenieur & Dipl. Wirtschaftsingenieurin (FH)

Berufsbild und Aufgaben:
Typische Beschäftigungsfelder für Wirtschaftsingenieure sind Marketing und Vertrieb, Unternehmensplanung und -steuerung, Organisation, Logistik, Material- und Fertigungswirtschaft und Controlling. Alle diese Bereiche erhalten zunehmend Aufgaben, die technische Kenntnisse erfordern, aber auch von wirtschaftlicher Seite betrachtet werden müssen. Somit bietet sich dem Wirtschaftsingenieur ein breites Berufsbild in vielen verschiedenen Branchen. Da das Studium neben den betriebswirtschaftlichen Fächern auch die "klassischen" Ingenieurwissenschaften abdeckt, eignen sich Wirtschaftsingenieure auch für typische Jobs für Maschinenbauer und Fahrzeugtechniker.

Gehalt und Lohn:
Das Gehalt eines Dipl. Wirtschaftsingenieurs oder einer Dipl. Wirtschaftsingenieurin FH schwankt stark von Branche zu Branche. Die besten Verdienstmöglichkeiten werden den Wirtschaftsingenieuren mit durchschnittlich 51.300 Euro pro Jahr in der Luftfahrtbranche geboten, dicht gefolgt von der Consultingbranche mit im Schnitt 46.400 Euro pro Jahr und der Automobilbranche mit 45.300 Euro. Die Schlusslichter bilden die Immobilienbranche, in der ein Wirtschaftsingenieur im Jahr durchschnittlich 37.700 Euro verdient und der Handel mit 39.000 Euro.
Die besten Einstiegsgehälter werden im Controlling bezahlt. Hier liegt der durchschnittliche Verdienst der Absolventen bei 45.900 Euro pro Jahr. Auf Platz 2 liegt der Bereich Forschung und Entwicklung mit Jahresgehältern von ca. 45.500 Euro. Den dritten Platz im Gehaltsranking teilen sich die Bereiche Marketing und IT mit ca. 42.000 Euro pro Jahr. Die Gehälter steigen auch stark mit der Berufserfahrung. So verdienen Wirtschaftsingenieure mit weniger als zwei Jahren Berufserfahrung im Schnitt 40.800 Euro, während ihre Kollegen mit über fünfjähriger Tätigkeit einen Lohn von 75.000 Euro im Jahr einstreichen.

Ausbildung und Weiterbildung:
Der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen wird an den meisten deutschen (Fach-) Hochschulen angeboten. Am gängigsten sind die Fachrichtungen Maschinenbau und Elektro- und Informationstechnik. Der Diplomstudiengang erstreckt sich über acht Semester, wovon zwei als Praktikum zu absolvieren sind. Wenn man bereits über eine einschlägige Berufsausbildung verfügt, kann man sich diese üblicherweise als erstes Praxissemester anrechnen lassen. Durch die Vereinigung von Betriebswirtschaft und Ingenieurwesen eignet sich der Studiengang hervorragend als Weiterbildung für Leute, die bereits über eine technische oder kaufmännische Ausbildung verfügen. Da die beiden Praxissemester üblicherweise nicht an der Hochschule, sondern in einem Unternehmen absolviert werden, erhält man bereits im Studium Erfahrungen im Schreiben einer Bewerbung und in Vorstellungsgesprächen. Im Internet findet man auch häufig eine Bewerbungsvorlage für Wirtschaftsingenieure, was das Bewerbungsverfahren erheblich vereinfacht.
An zahlreichen Hochschulen wird der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen auch als duales Studium angeboten, das heißt der Student bekommt sowohl einen Studienplatz, als auch einen Ausbildungsplatz in einem mit der Hochschule kooperierenden Unternehmen. Diese Art des Studiums hat den Vorteil, dass man bereits ab dem ersten Semester ein Gehalt bezieht und anschließend gute Chancen auf eine Übernahme in den ausbildenden Betrieb hat.

Stellenangebote:
Durch die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Wirtschaftsingenieuren gestaltet sich die Jobsuche vergleichsweise einfach im Gegensatz zu sehr speziellen Studiengängen. In nahezu jeder Branche in zahlreichen Unternehmen weltweit findet man Stellenangebote, die explizit oder unter anderem für Wirtschaftsingenieure ausgeschrieben sind. Durch den zunehmenden Mangel an qualifizierten Kräften dürften in Zukunft die Chancen, als Wirtschaftsingenieur einen geeigneten Job zu finden, weiter steigen.